Wie wir
wirklich Leben

Studie zur Lebenswirklichkeit in Deutschland Philip Morris GmbH

Einleitung

Die Studie „Wie wir wirklich leben“, die das Rheingold-Institut in unserem Auftrag durchgeführt hat, haben wir im vergangenen Jahr als Ausgangspunkt dafür gesehen, sowohl innerhalb als auch außerhalb unseres Unternehmens das Bewusstsein für gesellschaftliche und politische Themen zu schärfen und unsere Rolle als Unternehmen in der Gesellschaft zu reflektieren. Anknüpfend an viele Diagnosen, die von zunehmender gesellschaftlicher Spaltung ausgehen, wollten wir mit unserer Studie erstens herausfinden, ob man diese Vermutung empirisch unterstützen kann. Zweitens wollten wir uns mit der Studie auch dafür einsetzen, den gesellschaftlichen Diskurs von einem problemzentrierten hin zu einem lösungsorientierten zu verschieben. Wir sind überzeugt, dass mit permanenten Krisendiagnosen und dem Beklagen von Missständen niemandem geholfen ist. Stattdessen braucht es den Austausch über Lösungsansätze und Zukunftsmodelle, um unsere Demokratie dauerhaft zu stärken.

In einer immer ausdifferenzierteren Gesellschaft ist jede und jeder gefragt, sich zu beteiligen nach Antworten auf die großen Herausforderungen zu suchen. Politikerinnen und Politiker können diese Aufgabe nicht mehr allein bewältigen. Wirtschaftsunternehmen können unterstützend wirken und durch Engagement für die Demokratie und die Förderung von politischer Bildung den gemeinschaftlichen lösungsorientierten Diskurs in der Gesellschaft stärken. Daher wollen wir auch in diesem Jahr mit einer Fortsetzung der Studie „Wie wir wirklich leben“ dazu beitragen, gesellschaftlichen Zusammenhalt und Vertrauen in demokratische Institutionen und Akteure durch unternehmensinterne wie -externe Debatten zu stärken.

Die Studie aus mehreren qualitativen und repräsentativen quantitativen Befragungen im Jahr 2020 hat sich auf das Verhältnis der Menschen in Deutschland zur Politik konzentriert. Wir haben abgefragt, wie Bürgerinnen und Bürger ihre Lebenssituation wahrnehmen, wo ihre Ängste und Sorgen liegen, welche politischen Themen ihnen wichtig sind und wie sie auf ihre Zukunft schauen. Dadurch haben wir einen detaillierten Einblick in die Lebenswirklichkeit von Bürgerinnen und Bürgern in Deutschland gewinnen und auf Basis der identifizierten relevanten Themenfelder Lösungsansätze zum gesellschaftlichen Miteinander ableiten können. 

Über die Ergebnisse hinaus haben wir darin von Anfang an den Auftrag gesehen, zu den gewonnenen Erkenntnissen und Einsichten innerhalb und außerhalb unseres Unternehmens in Dialog zu treten. Mit Verantwortlichen aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft haben wir diskutiert, welche Ansätze sich für den Umgang mit Ängsten, Überforderung und Unzufriedenheit in unserer Gesellschaft bieten. Die Ergebnisse und die produktive Diskussion haben uns ermutigt, die Studie in diesem Jahr fortzusetzen. 

In diesem Jahr setzen wir in der Studie einen neuen Fokus: Die Bundestagswahl beeinflusst die politische Lebenswirklichkeit der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland wesentlich. Zusätzlich haben wir an den Ergebnissen des letzten Jahres gesehen, dass gleiche Erwartungen, Wünsche und Ängste nicht unbedingt zu gleichen Wahlentscheidungen führen: Innerhalb der definierten Erwartungstypen gaben die Befragten unterschiedliche Parteipräferenzen an. Auf Basis dieses Befundes und anlässlich der Bundestagswahl in diesem Jahr betrachten wir gemeinsam mit dem Rheingold Institut daher nunmehr die Wahlentscheidung von Bürgerinnen und Bürgern.

Die zentralen Fragen der diesjährigen Studie lauten: Warum wählen Bürgerinnen und Bürger, wie sie wählen? Was motiviert sie, wählen zu gehen? Und was hält sie von der Wahl ab?

Für Demokratien ist es essenziell, dass Bürgerinnen und Bürger sich an Wahlen beteiligen. Nur so kann eine angemessene Repräsentation vielfältiger gesellschaftlicher Interessen gewährleistet und politische Institutionen demokratischen Normen entsprechend legitimiert sein. Herauszufinden, weshalb Bürgerinnen und Bürger nicht wählen oder nach welchen Prinzipen sie wählen, kann daher wichtige Ansätze dafür liefern, wie Repräsentation und Legitimation unseres demokratischen Systems auch in Zukunft sichergestellt werden kann.

In der diesjährigen Studie haben wir in einem ersten Schritt umfassend die Wahlmotivationen von Bürgerinnen und Bürgern in Deutschland erfasst. Anschließend haben wir untersucht, ob sich die verschiedenen Motivationen systematisieren lassen. Dazu haben wir zunächst geschaut, ob sich die Wahlmotivationen nach Parteipräferenz, Alter, Bundesland, Geschlecht oder Einkommen der Befragten signifikant unterscheiden. Weiterhin haben wir das Antwortverhalten den im vergangenen Jahr entwickelten Erwartungstypen zugeordnet: Auch hier wurden signifikante Unterschiede in der Wahlmotivation zwischen den Erwartungstypen untersucht. Dadurch konnten wir detaillierte Einblicke in die Muster des Wahlverhaltens und der Wahlmotivation von Bürgerinnen und Bürgern in Deutschland gewinnen und gleichzeitig Ansatzpunkte für Strategien zur Mobilisierung zur Wahl ableiten.