Wie wir
wirklich Leben

Studie zur Lebenswirklichkeit in Deutschland Philip Morris GmbH

Motivation

Schon vor Ausbruch der Corona-Pandemie ist unsere Gesellschaft in den vergangenen Jahren erheblich in Bewegung geraten: Die Distanz von Teilen der Bevölkerung zu Politik und Demokratie ist gewachsen, das Vertrauen in Politik und staatliche Institutionen grundsätzlich fragiler geworden und in der Gesellschaft wird zunehmend eine politische Radikalisierung erlebt. Während Ansätze dieser Tendenzen ihre Berechtigung haben mögen, haben manche Menschen in den letzten Jahren zusätzlich systematisch Argwohn erregt, öffentlich Ausgrenzung betrieben und Polarisierung dabei zumindest billigend in Kauf genommen. Unsere demokratischen Strukturen setzt dies zunehmend unter Druck.

Die Welt ist komplexer geworden – was auch heißt, es müssen differenziertere Aufgaben bewältigt werden. Die Wirtschaft muss Teile davon übernehmen: Uns muss klar sein, dass die Idee einer Trennung von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft so nicht mehr zeitgemäß ist. Wertschöpfung und das Schaffen von Arbeitsplätzen sind nicht mehr alleiniger Zweck wirtschaftlicher Akteurinnen und Akteure. Wir als Unternehmen sind angesichts des Wandels in der Gesellschaft angehalten, unsere Rolle zu überdenken und neu festzulegen: Wir müssen akzeptieren, dass wir ebenfalls Teil der Gesellschaft sind und für diese Verantwortung übernehmen müssen. Deshalb haben wir uns zu der Studie Wie wir wirklich leben in Zusammenarbeit mit dem Rheingold-Institut aus Köln entschieden.

Als Unternehmen stehen wir selbst mitten in einer grundlegenden Transformation, die nur im ständigen konstruktiven Austausch mit der Gesellschaft gelingen kann. Evidenz und die Möglichkeit einer sachlichen Debatte sind für uns dabei entscheidend. Außerdem schätzen wir als internationales Unternehmen Vielfalt und Inklusion.

Eine gespaltene Gesellschaft wirkt sich negativ auf wirtschaftlichen Erfolg aus. Wenn die Diskussionskultur schwindet, erodieren die gesellschaftlichen und politischen Aushandlungsprozesse, die für Unternehmen in stark regulierten Branchen wie unserer besonders relevant sind. Die Stabilität der Märkte ist wichtig, weil alle wirtschaftlichen Akteure einen verlässlichen Rahmen benötigen, der Regeln des Miteinanders festlegt. Gleichzeitig benötigen wir eine offene Gesellschaft, die Initiative fördert – wir müssen uns darauf verlassen können, dass Innovationen zugelassen werden. Entwicklungen weltweit zeigen, dass Polarisierung und Spaltung oft mit einer Abgrenzung nach außen einhergehen. Als internationales Unternehmen brauchen wir über Landesgrenzen hinweg offene Märkte – für unsere Produkte, Innovation und Talente. 

Wir sind überzeugt: Liberale Demokratien bilden für diese Anforderungen den einzig stabilen Rahmen. Dafür wollen wir unser zivilgesellschaftliches Engagement ausweiten, um das Verständnis von den sich ändernden Bedingungen unserer Zeit und den damit einhergehenden gesellschaftlichen Erwartungen zu beleuchten. Wir hoffen, mit dieser Studie einen Beitrag zu produktiver und sinnstiftender Interaktion zu leisten.

Mit dieser Studie wollen wir Anknüpfungspunkte zur Diskussion stellen – für einen konstruktiven politischen und gesellschaftlichen Diskurs. Die Studie soll zeigen, wie die Deutschen ihre Lebenswirklichkeit angesichts der großen Komplexität und hohen Dynamik erleben. Es geht darum, welche Grundmuster und Veränderungen es in der Wahrnehmung von gesellschaftlichen Themen und besonders in Erwartungen gegenüber der Politik gibt. Aus diesen wollen wir Lösungsvorschläge für Politik und Wirtschaft ableiten und so dazu beitragen, Zusammenhalt und Vertrauen wieder zu stärken. 

Um nachvollziehbar zu machen, wie wir das Konzept Lebenswirklichkeit in Deutschland untersucht haben, wird im Folgenden zunächst das Untersuchungsdesign vorgestellt. Im Anschluss an die Präsentation der Ergebnisse werden wir diese nach bestimmten Erwartungstypen, die eine starke Ähnlichkeit in ihrem Antwortverhalten zeigten, systematisieren. Abschließend wollen wir versuchen, aus den Ergebnissen der Studie Lösungsvorschläge für Probleme, die anhand der Ergebnisse deutlich wurden, anzubieten.