Wie wir
wirklich Leben

Studie zur Lebenswirklichkeit in Deutschland Philip Morris GmbH

Einleitung

In Deutschland sinkt die Demokratiezufriedenheit. Bürger:innen haben verstärkt das Gefühl, dass ihr politischer Wille von Politiker:innen nicht gut genug vertreten wird. Damit scheint eine wichtige Ursache der Unzufriedenheit die politischen Repräsentation von Bürger:innen zu sein. Das weist darauf hin, dass die sogenannte Responsivität nicht ausreichend gewährleistet ist. Responsivität bedeutet, dass Abgeordnete den Willen von Bürger:innen in Entscheidungen berücksichtigen.

Ein Lösungsvorschlag für dieses Problem, der in den letzten Jahren diskutiert wird, legt den Fokus nicht mehr auf die Art, wie repräsentiert wird, sondern darauf, wer repräsentiert. Je ähnlicher Repräsentant:innen den Repräsentierten sind, desto responsiver sind sie folglich auch für deren Belange. Aktuelle Debatten wie eine Frauenquote in der Politik sowie die Repräsentation gesellschaftlich marginalisierter Gruppen in Parlamenten gehen von dieser Annahme aus. 

Auch von rechtspopulistischer Seite hört man immer öfter, dass es wichtig ist, wer repräsentiert. Der Vorwurf, die politische Elite sei abgehoben und wisse nicht, was Bürger:innen beschäftigt, wird dort regelmäßig geäußert. Man brauche Politiker:innen, die das Volk wirklich verstehen und näher an den Bürger:innen sind. Man fordert also insgesamt, dass Repräsentant:innen möglichst ähnlich zur deutschen Bevölkerung seien sollen.

Eine Möglichkeit, der Demokratieunzufriedenheit in Deutschland bei Bürger:innen entgegenzuwirken, könnte also in der personellen Zusammensetzung der Parlamente und Regierungen liegen. Die getroffenen Entscheidungen könnten sich verbessern, wenn Politiker:innen ähnlicher zu den Bürger:innen sind, die sie repräsentieren sollen. Aber wie verhält es sich mit der Sicht von Bürger:innen auf diesen Vorschlag? Wollen sie „sich selbst“ repräsentiert sehen? Ist es überhaupt wichtig, wer sie repräsentiert? Oder entscheidet doch eher das Wie? Welche Charaktereigenschaften, welche Kompetenzen sollten die Repräsentant:innen haben? Und welche Schlussfolgerungen lässt das auf gewünschte politische Repräsentation seitens der Bürger:innen und im Umkehrschluss, Ursachen für Unzufriedenheiten mit aktuellen Repräsentant:innen zu?