Wie wir
wirklich Leben

Studie zur Lebenswirklichkeit in Deutschland Philip Morris GmbH

Fazit

Die Ergebnisse der diesjährigen „Wie wir wirklich leben“-Studie liefern Einblicke in die Faktoren, die für gelungene politische Repräsentation bei Bürger:innen in Deutschland eine Rolle spielen.

Wer sie repräsentiert, spielt eine geringere Rolle als Inhalte, Werte und Parteizugehörigkeit der Politiker:innen. Nur Geschlecht und Alter sind für Teile der Bürger:innen wichtig, in diesen Merkmalen sollen Abgeordnete ihnen ähnlich sein.

Das „einfache Volk“ wird für Befragte insgesamt zunehmend wichtiger: Repräsentant:innen sollen sich an erster Stelle um die Bevölkerung kümmern. Einerseits können durch die Inflation aufkommende Sorgen wie Miet- oder Lebensmittelpreise der Grund hierfür sein. In der Studie ist die Zustimmung zu Fragen und Aussagen am höchsten, die eine finanzielle Absicherung des Volkes fordern. Andererseits wird das „einfache Volk“ zunehmend auch nationalistisch, als deutsches Volk, verstanden. 

Analog ist in der deutschen Bevölkerung ein Repräsentationsstil am beliebtesten, bei dem Repräsentant:innen für eine Verbesserung der Probleme des „einfachen Volkes“ sorgen. Das Volk soll an erster Stelle stehen. Probleme sollen so gelöst werden, dass die Bevölkerung möglichst wenig von ihnen betroffen ist. Die Vorliebe für diese Art der politischen Repräsentation ist dabei deutlich beeinflusst von den Erfahrungen der letzten Jahre. Beispielsweise wurde im Falle der Corona-Pandemie verlangt, dass Bürger:innen einen eigenverantwortlichen Beitrag zur Lösung von Problemen leisten. Diese offensichtlich negativ erlebte Erfahrung zeigt sich auch in der Unbeliebtheit des Fordernden Visionärs.

Einen Fordernden Visionär, der nicht den Volkswillen umsetzt, sondern vielmehr das Volk zum vermeintlich richtigen Handeln zur Erreichung eines höheren Ziels erziehen will, wollen die Befragten nicht. Es wird unter den Befragten eher eine populistische Perspektive auf politische Repräsentation deutlich: Bürger:innen beharren zunehmend darauf, dass das Volk der ultimative Souverän in Demokratien sein muss – damit müssen der Wille und die Bedürfnisse des Volkes für demokratische Entscheider:innen handlungsanleitend sein. Das Volk für unmündig zu erklären kann hier zu einer Gegenreaktion unter Bürger:innen führen, bei der diejenigen Parteien profitieren, die diesen populistischen Gedanken am besten bedienen. Um diese Entwicklung zu vermeiden, sollte der vermeintliche Gegensatz zwischen den Führungsstilen Volkes Kümmerer und Fordernder Visionär gelöst werden.