Wie wir
wirklich Leben

Studie zur Lebenswirklichkeit in Deutschland Philip Morris GmbH

Ergebnisse: Das Wer

Einflussfaktoren auf politische Repräsentation: Indirekte Analyse

Abb. 2

Wahrgenommene Responsivität von Politiker*innen

Wann fühlen Sie sich von Politik bzw. Politikerinnen / Politikern gut repräsentiert, d. h. vertreten, gesehen und „abgeholt“? Wie sollte eine Politikerin / ein Politiker sein, handeln oder auftreten?

1 = Sehr gut, 6 = Sehr schlecht

  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
  • 6

Abbildung 2 zeigt die 10 am besten bewerteten Politiker:innen in der Studie. Die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel besetzt den Spitzenplatz, der aktuelle Bundeskanzler Olaf Scholz schneidet im Vergleich etwas schlechter ab. Bei der Bewertung der Grünen Politiker:innen Robert Habeck und Annalena Baerbock fällt außerdem eine besondere Polarisierung der Bewertungen auf: Während sie bei vielen Befragten sehr gut abschneiden ist der Pol, der sie besonders negativ bewertet, ebenfalls auffällig groß. Bei der Bewertung der Grünen wird hier eine Polarisierung der Ergebnisse deutlich, die sich durch die gesamte Befragung zieht; Politiker:innen der Grünen, ebenso wie Forderungen oder Eigenschaften, die tendenziell mit den Grünen assoziiert werden, werden von Anhänger:innen der AfD durchweg konsequent abgelehnt und negativ bewertet – und andersherum.

Abb. 3

Repräsentations­gefühl: Indirekte Erhebung

Gemessen über 40 Politiker*innen, jeweils: „Wie gut fühlen / fühlten Sie sich von der Politikerin bzw. dem Politiker vertreten und abgeholt?“

Abbildung 3 zeigt die Einflussfaktoren auf das wahrgenommene Repräsentationsgefühl der Befragten. Wie dargestellt hat eine Übereinstimmung mit den inhaltlichen Forderungen und politischen Zielen und der zur Auswahl gestellten Politiker:innen seitens der Befragten den größten Einfluss auf das Gefühl, von Politiker:innen gut repräsentiert zu sein, gefolgt von einer Übereinstimmung mit deren Werten und Überzeugungen. Darauf folgt die Parteizugehörigkeit der Politiker:innen – entspricht ein:e Politiker:in in der Parteizugehörigkeit der angegebenen Parteipräferenz der Befragten werden sie besser bewertet. Alter spielt in der indirekten Abfrage in zweierlei Hinsicht eine Rolle: Einen stärkeren Einfluss hat das faktische Alter der zur Auswahl gestellten Politiker:innen. In der Befragung wurden ältere Politiker:innen tendenziell besser bewertet als jüngere.

Einen geringeren Einfluss hat die Ähnlichkeit des Alters der Politiker:innen mit dem Alter der Befragten. Insbesondere bei jüngeren Befragten zeigt sich, dass sie dazu tendieren, jüngere Politiker:innen systematisch etwas besser hinsichtlich der wahrgenommenen Repräsentation zu bewerten. Die Parteizugehörigkeit hat schließlich noch einen sehr geringen Einfluss. So wurden Politiker:innen der SPD unter den Befragten tendenziell besser bewertet als Politiker:innen der übrigen Parteien. 

Es konnte kein Einfluss von Geschlecht, Migrationshintergrund oder Aussehen der Politiker:innen auf die Bewertung festgestellt werden.

Einflussfaktoren auf politische Repräsentation: Direkte Analyse

Abb. 4

Repräsentations­gefühl: Direkte Abfrage

Wann fühlen Sie sich von Politik bzw. Politikerinnen / Politikern gut repräsentiert, d. h. vertreten, gesehen und „abgeholt“? Wie sollte eine Politikerin / ein Politiker sein, handeln oder auftreten?

Basis: Jüngere / ältere Person n = 3.011, Frau / Mann n = 3.002, (Kein) Migrationshintergrund n = 3.005, (Keine) Person of Color n = 3.006

  • ++
  • +
  • 0
  • +
  • ++

In der Abfrage von Personenmerkmalen von Politiker:innen zeigt sich ein etwas unterschiedliches Bild: Alter und Migrationshintergrund spielen hier eine Rolle. Beim Migrationshintergrund zeigt sich eine Präferenz für Repräsentant:innen ohne Migrationshintergrund – immerhin 36 Prozent der Befragten geben hier an, Repräsentant:innen ohne Migrationshintergrund zu bevorzugen. 

Bezüglich des gewünschten Alters der Befragten sind die Präferenzen entlang der Pole jüngere oder ältere Abgeordnete in Abbildung 3 zunächst relativ gleich verteilt. Abbildung 5 zeigt daher noch einmal ein deutlicheres Bild:

Abb. 5

Repräsentations­gefühl: Einfluss von Alter

Wann fühlen Sie sich von Politik bzw. Politikerinnen / Politikern gut repräsentiert, d. h. vertreten, gesehen und „abgeholt“? Wie sollte eine Politikerin / ein Politiker sein, handeln oder auftreten?

Basis: Jüngere / ältere Person n = 3.011, Frau / Mann n = 3.002, (Kein) Migrationshintergrund n = 3.005, (Keine) Person of Color n = 3.006

  • ++ Jüngere Politiker*in
  • +
  • 0
  • +
  • ++ Ältere Politiker*in

Sortiert nach dem Alter der Befragten, zeigt sich unter 50 Prozent der jüngeren Befragten (18 bis 34 Jahre) eine Vorliebe für jüngere Abgeordnete. Auch ältere Befragte wollen tendenziell ältere Abgeordnete. Dies spricht dafür, dass Abgeordnete Bürger:innen möglichst ähnlich sein sollen: Können sich Befragte frei aussuchen, welche Personenmerkmale ihre Repräsentant:innen tragen sollen, stellt sich Alter als Faktor heraus, bei der Befragte eine Ähnlichkeit zu sich selbst bevorzugen. 

Abb. 6

Repräsentations­gefühl: Einfluss von Alter und Geschlecht

Wann fühlen Sie sich von Politik bzw. Politikerinnen / Politikern gut repräsentiert, d. h. vertreten, gesehen und „abgeholt“? Wie sollte eine Politikerin / ein Politiker sein, handeln oder auftreten?

Basis: Frauen 18–34 n = 336, Männer 18–34 n = 330, Frauen 55+ n = 680, Männer 55+ n = 640

18–34 weiblich

18–34 männlich

55+ weiblich

55+ männlich

Abbildung 6 zeigt, welches Geschlecht Befragte sich bei Abgeordneten wünschen. Hier zeigt sich, dass insbesondere junge Frauen angeben, sich von weiblichen Abgeordneten besser repräsentiert zu fühlen. Verbunden mit dem in Abbildung 5 dargestellten Befund, dass jüngere Befragte sich durch jüngere Abgeordnete besser repräsentiert fühlen, können beide Befunde zu einer Präferenz unter jungen, weiblichen Befragten für ebenfalls junge, weibliche Abgeordnete verbunden werden. Für marginalisierte gesellschaftliche Gruppen oder Gruppen, die sich im aktuellen Bundestag unterrepräsentiert sehen, spielt es eine stärkere Rolle, dass Abgeordnete ihnen ähnlich sind, als für den Rest der Befragten.